Zuhörerei: Notiz Nummer 137
Wenn man in den frühen Morgenstunden seine Runden dreht, dann begegnet man regelmässig Morgenanbeter“Innen, die auch etwas Gutes für ihre Gesundheit tun. „Ich stehe zirka um 6 Uhr 15 auf den Beinen!“, erzählt mir ein Mann im Gehen mit einem singenden Urner-Dialekt. Zuerst blicke ich in die Welt, checke Mails beantworte SMS und Whatsapp-Nachrichten. Anschliessend vergleiche ich die Schlagzeilen diverser Tageszeitungen.
Damit ich diese globalen Informationen gut verdauen kann, trainiere ich den Rücken mit konditionierten Übungen. Beugen, Strecken und in die Sehnen dehnen. „Es geht mir hauptsächlich darum, meine Mitte zu stärken, damit ich für den Tag gut gerüstet bin. Danach freue ich mich immer auf den Spazierrundgang auf dem Hegetsberger-Plateau auf der Höchi. Nur wenn es „Chatze haglet“ erlaube ich mir, zu Hause zu bleiben.
Seit ich pensioniert bin, gebe ich mir an den Wochenenden frei. Die Turnübungen fallen weg, ich lese unter der warmen Bettdecke ein schönes Buch. Was fix bleibt, ist der Spaziergang. Er öffnet mir täglich das Herz für Begegnungen mit Menschen mit Hunden und auch ohne, die mich mit ihren stillen Morgengrüssen froh erfüllen.
Lena Estermann, notiert in der Zuhörerei unterwegs.
