„Wir müssen die Sprache ändern.“

Zuhörerei: Notiz Nummer 130

„Ich bin gerade dabei, einen Leitfaden für Leiterinnen und Leiter in der Pfadi zu überarbeiten“, erzählt mir der junge Mann. „Die Sprache darin ist stark männlich geprägt. Das stört mich. Ich finde es wichtig, dass wir uns überlegen, wie wir diese männlich dominierte Sprache verändern. „Übung macht den Meister“ ist zum Beispiel ein altes Sprichwort, das uns alle geprägt hat. Der Meister ist ein Mann. „Übung macht die Meisterin“ wäre vielleicht eine Möglichkeit, aber für mich keine richtig gute. Ich finde, wir müssen neue Sprichwörter finden, neue Sprachbilder, die nicht männlich geprägt sind. Unsere Kinder werden dann diese lernen und weitergeben und über ein paar Generationen hinweg wird unsere Sprache nicht mehr männlich dominiert sein. Wichtig ist einfach, dass wir mit der Veränderung beginnen. Wie beim Klima oder beim Rassismus. Auch wenn die Resultate vielleicht erst später sichtbar werden. „Wer übt, verbessert sich“ wäre vielleicht eine neue Variante für das veraltete Sprichwort.

Themen: Zusammenleben, Sprache

Beatrice Stebler, notiert in der Zuhörerei unterwegs.

Ein Strenchen und die Buschtaben innen stehen für die mänliche und die weibliche Form
Die Sprache heute ist männlich dominiert. Das wird sich nur langsam ändern. Aber wir müssen jetzt damit anfangen.