Die eigene Familiensiedlung aufgebaut.

Zuhörerei: Notiz Nummer 108

„Wir suchten zusammen mit befreundeten Familien Land und dieses haben wir in Uster gefunden.“ Der Mann am Tisch der Zuhörerei ist etwas über 50 Jahre alt und lebt nun seit 23 Jahren in Uster. Er und seine Frau und auch seine Freunde waren in Zürich Eltern geworden: „Plötzlich waren die Bedürfnisse andere. Unsere Kinder brauchten Aussenraum, die Eltern brauchten die Möglichkeit, sich gegenseitig unter die Arme zu greifen, mit einem Mittagstisch zum Beispiel. Wir wollten unsere Kinder gemeinschaftlich aufziehen. Wir wollten eine Familiensiedlung gründen, die wir so gestalten konnten, wie wir das für gut betrachteten.

Es war ein guter Schritt, dieses Land in Uster zu erwerben und unser Familienleben hier aufzubauen. Die Gemeinschaft ist sehr stabil geblieben. Wir haben 14 Wohnungen und es gab eigentlich nur am Anfang mal drei Wechsel. Wir sind zusammen gewachsen, unterstützten uns in allen Lebenslagen und tun es bis heute. Mittlerweile weiss ich von vielen Familien, die sehr gute Wohnformen in Uster gefunden haben.

In unserer Siedlung lebte bis vor kurzem auch der Sohn von Freunden, der kognitiv behindert ist. Wir alle hatten sehr direkten Kontakt. Das hat uns gut getan, war bereichernd. Mittlerweile ist er ausgezogen, ist aber oft am Wochenende wieder da. Überhaupt gefällt es mir, dass Menschen mit einer Behinderung in Uster gut sichtbar sind. Jedenfalls jene, die im Werkheim oder im Wagerenhof leben. Man kann Kontakt haben, wenn man will.

Eigentlich ist es gerade die Stärke an Uster, dass die Stadt nicht so reich ist. So verliert sie ihre Bescheidenheit nicht. Und so sind immer unterschiedlichste Menschen sichtbar. Nicht wie an der Goldküste.“

Beatrice Stebler, notiert in der Zuhörerei auf dem Zeughausareal am H2U

Signaltafel Achtung spielende Kinder

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