Zuhörerei: Notiz Nummer 106
„In meinem Leben habe ich immer wieder Kontakt mit Menschen mit einer Behinderung“, erzählt mir der junge Mann, am Tisch der Zuhörerei. „Schon als Kind habe ich ein Mädchen gekannt, das bei gehörlosen Eltern aufgewachsen ist. Bis dahin wusste ich gar nicht, dass das geht? Sie kommunizierte mit ihren Eltern in der Gebärdensprache und mit mir redete sie völlig fliessend. Das hat mich fasziniert.
Sie hat mich gelehrt, meinen Namen und meinen Pfadfindernamen in Gebärdensprache auszudrücken. Das kann ich bis heute. Und wenn ich gehörlosen Menschen begegne, zeige ich ihnen, dass ich ein klein wenig Gebärdensprache kann. Es ist zwar nur ganz wenig, und doch: Ich merke, dass es als Zeichen der Wertschätzung wahrgenommen wird und dass es mir hilft, Türen zu öffnen. Ich bin dem Mädchen immer noch dankbar für das, was sie mich gelehrt hat.“
Beatrice Stebler, notiert in der Zuhörerei auf dem Zeughausareal am H2U

Wer Gebärdensprache lernen möchte, findet unter anderem beim Schweizerischen Gehörlosenbund einen kostenlosen Onlinekurs an.
www.signwise.ch
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