„Reagieren statt ignorieren.“

Zuhörerei: Notiz Nummer 105

Am ersten bewilligten Klimastreik seit Corona höre ich zwei jungen Frauen zu: Tilla und Amalia, beide 13 Jahre alt. Hier das Protokoll des Gesprächs:

Tilla: Man muss den Leuten zeigen, dass es so nicht mehr weitergeht. Wir müssen es unseren Freundinnen und Kollegen unbedingt weitersagen. Wir haben es in der Hand.

Amalia: Es wird immer wärmer. Das Eis schmilzt an den Polkappen. Die Erde ist krank. Ich wurde von Greta Thunberg inspiriert, bei den Klima-Demos mitzumachen.  

Tilla: Ich wohne auf einem Biobauernhof und bin von daher privilegiert. Meine ganze Familie hat sich entschlossen, nicht mehr mit dem Flugzeug in die Ferien zu fahren.

Amalia: Ich achte darauf, Lebensmittel ohne Plastikverpackung zu kaufen, fahre mit dem Velo, werfe keinen Abfall auf den Boden und benutze den öffentlichen Verkehr

Tilla: Nicht jeder muss alles alleine stemmen.

Amalia:  Wenn jeder Mensch dazu nur einen kleinen Anteil beitragen würde, dann wäre das schon viel.

Tilla: Ich motiviere die Leute, für eine gute Sache mitzumachen. Wir müssen uns immer wieder die Frage stellen: Was hat das mit mir zu tun? Was habe ich mit all dem zu tun?

Amalia: Wir müssen den Menschen bewusst machen, sich jetzt zu verändern. Ich wünsche mir, dass sich junge Menschen informieren und sich vermehrt für Politik interessieren. «Reagieren statt ignorieren», wäre vielleicht mein persönlicher Spruch auf dem Pappkarton, den ich an der Demonstration mittragen würde.

Lena Estermann, notiert in der Zuhörerei am Klimastreik in Uster.

Zwei junge Frauen sitzen im Stadtpark. Man sieht sie von hinten. Es sind die beiden Gesprächspartnerinnen im Blog-Text.
Die beiden jungen Frauen machen mit am Klimastreik. „Wir müssen jetzt unser Verhalten ändern“, sagen sie.

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